Ablauf
Am Samstag vor dem Funkensonntag wird mit dem Aufbau des Funkens begonnen. In Vorarlberg und im Allgäu besteht dieser meist aus einem kunstvoll aufgeschichteten Holzturm, im westlichen Oberschwaben eher aus einem großen Strohhaufen. Das Innere des Funkens wird mit Christbäumen, Paletten, Reisigbuschen oder mit gesammeltem Brennmaterial gefüllt. Den Kern der Konstruktion bildet die Funkentanne, ein bis auf den Wipfel entasteter Baumstamm, auf dessen Spitze eine Hexenpuppe (Funkenhexe) hängt.
Funkenwache
Wird der Funken am Sonntag abgebrannt, erfolgt die Errichtung normalerweise am Freitag und am Samstag davor. In einem solchen Fall passt in der Nacht auf Sonntag eine Funkenwache auf, damit der Funken nicht frühzeitig von Unbefugten (meistens einer benachbarten Funkenzunft) angezündet wird. Die wirtschaftlichen Interessen, die heute vielerorts mit diesem Brauch verbunden sind, haben aber dazu geführt, dass dieser althergebrachte Streich heute strafbar ist.
Funkenwirtschaft
Früher wurde in manchen Gegenden (etwa nordwestlich des Bodensees) in den Funken ein Raum für die Funkenwirtschaft eingebaut, in der bis kurz vor dem Anzünden bewirtet wurde. Aus Sicherheitsgründen wird heute aber eher in einer extra für diesen Anlass aufgebauten Funkenwirtschaft (meist ein Zelt) neben dem Funken gefeiert. Mancherorts ziehen die Dorfbewohner bei Einbruch der Dämmerung in einem Fackelzug zum Funkenplatz. Der Zug wird oftmals von der Dorfmusik, dem Gesangsverein oder von Fackelschwingern begleitet. Ansonsten trifft man sich gegen Abend in der Funkenwirtschaft bzw. im Funkenzelt und versammelt sich zu gegebener Zeit um den Funken. In einigen Gemeinden wird am Nachmittag bzw. am frühen Abend auch ein Kinderfunken abgebrannt.
Abbrennen
Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Funken, oft nach einer feierlichen Ansprache der Funkenzunft bzw. der „Rede der Funkenhexe“, vor der versammelten Dorfbevölkerung angezündet, die auf die Explosion der Funkenhexe wartet. Erreichen die Flammen des Funkens die Hexenpuppe, explodiert sie laut schallend, was eine schnell nahendes Ende des Winters verheißt. Nach der Explosion der Hexe wird oft noch ein Feuerwerk abgebrannt.
Es gilt allgemein als schlechtes Omen, wenn der Funken umfällt, bevor die Hexe explodiert ist. In diesem Fall wird die Hexe in der Regel am darauffolgenden Sonntag in einer Zeremonie „beerdigt“ bzw. heute auch oft feierlich auf einem Palettenstapel aufgebahrt und danach eingeäschert.